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Erweiterung Dammahütte SAC

Erweiterung Dammahütte SAC

Nachhaltigkeit
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Holzbau
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Historisch

Projektart   Umbau und Erweiterung Dammahütte SAC 2025
Ort  
Göschenen, 2'440m ü.M.
Bauherr  
Schweizer Alpen Club SAC
Planerwahlverfahren   2022

VOLUMETRISCHE SETZUNG / LANDSCHAFTSINTEGRATION
 
Die Positionierung der Erweiterung der Dammahütte basiert auf einer intensiven Auseinandersetzung mit der bestehenden Bausubstanz, der örtlichen Topografie sowie der Naturgefahrenbeurteilung.
Mit der Erweiterung soll der Charakter der Dammahütte möglichst erhalten bleiben. Die über 100-jährige Geschichte der Hütte, welche vom SAC für die Berner Landesausstellung erbaut und danach zum heutigen Standort transportiert und wieder aufgebaut wurde, soll weiterhin spürbar sein.
 
Die Erweiterung im südseitigen Sockelbereich erlaubt es die Geschichte der Hütte zu respektieren und entsprechend verantwortungsvoll damit umzugehen. Die Hütte präsentiert sich dem Gast bei der Ankunft aus dem Tal nach wie vor in ihrer ursprünglichen Erscheinung. Das historische Gebäude bleibt les- und spürbar. Die Erweiterung reduziert sich auf den Sockelbereich und ist nach Südosten verschoben, wodurch sie in den Hintergrund tritt und sich gegenüber der Dammahütte zurücknimmt.
Die Bedingungen gemäss Naturgefahrenbeurteilung sind in diesem Bereich optimal und es werden keine zusätzlichen Schutzmassnahmen benötigt. Dasselbe gilt für die Integration der Erweiterung in die bestehende Topografie. Die subtile landschaftliche Einbettung und Positionierung ermöglichen eine minimalinvasive Setzung der Erweiterung in die bestehende Landschaft. Ein Minimum an Felsaushub wirkt sich positiv auf die Baukosten, die Ressourcen und die Landschaftsintegration aus. Durch möglichst wenige Veränderungen an der bestehenden Topografie verschmilzt das Projekt selbstverständlich mit der Hütte und den bestehenden Felsformationen.
 
Durch den leichten seitlichen Versatz der Erweiterung Richtung Osten entsteht auf dem Niveau des Erdgeschosses eine neue, grosszügige Aussichtsterrasse. Diese ergänzt das Angebot der bestehenden Aussenräume und bietet dem Gast ein einmaliges Panorama auf die umliegenden Bergketten und den Dammagletscher. Durch die zusätzliche Terrasse bietet sich dem Hüttenwart ein neuer Aussenraum, welcher direkt von der Küche und dem Essraum her bedient werden kann. 
 
 
ARCHITEKTUR / UMGANG MIT BAUSUBSTANZ
 
Die Erweiterung entwickelt sich aus dem Natursteinsockel der bestehenden Hütte heraus. Sie nimmt die Materialität auf und gliedert sich nahtlos ein. Für die Fassade wird mit dem gleichen lokalen Stein weitergearbeitet. Die bestehende Trockenmauer und das Felsausbruchmaterial können wiederverwendet werden. Die Natursteinmauern werden mit freiwilligen Helfern und unter fachmännischer Anleitung in einfacher Art und Weise vor Ort aufgemauert. Ein Minimum an grauer Energie, die Wiederverwendung von vorhandenem Material sowie die Einbindung von freiwilligen Helfern, sind der Ansatz für diese nachhaltige, dauerhafte und unterhaltsarme Fassade.
 
Die bestehende Hütte wird im Erdgeschoss lediglich im Innern umgebaut. Das heutige Hüttenwartzimmer wird aufgelöst und die Küche entsprechend neu organisiert und vergrössert. Es entsteht ein klar strukturiertes Erdgeschoss mit dem nötigen Platz für Küche sowie Aufenthalts- und Essraum. Ein direkter Zugang vom Essraum auf die neue Aussichtsterrasse ist denkbar. Das heutige Fenster kann zu einer Tür vergrössert werden. Der symmetrische Aufbau der Fassade verträgt an dieser Stelle den Eingriff in die Bausubstanz, ohne dass dies als Fremdkörper wirkt.
 
Die Erweiterung befindet sich komplett im Sockelgeschoss. Dadurch bleibt das «Bild» der historischen Hütte möglichst unverändert. Die Befensterung nimmt sich im Sockelbereich zurück und wird auf die notwendigen Räume reduziert. Entsprechend ihrer Nutzung (Büro oder Schlafen) ist die Grösse der Fenster ausgelegt. Sämtliche Fensteröffnungen können mit Klappläden komplett geschlossen werden. 
Erschlossen wird die Erweiterung über die Südwestseite neben dem bestehenden Lagerraum. Organisatorisch teilt sich die Erweiterung in einen hinteren «kalten» Bereich mit den Lagern und einen vorderen «warmen» Bereich mit Büro und den beiden Zimmern. Über den Vorraum als Pufferzone werden sämtliche Räume erschlossen. 
Die kompakte Raumanordnung verhindert unnötige Verkehrsflächen und ermöglicht eine schnelle und einfache Orientierung. Eine Raum-über-Raum-Erschliessung ermöglicht die Zugänge der Schlafräume. So können sie den unterschiedlichen Arbeits- und Ruhezeiten gerecht werden. Ein ungestörtes Nebeneinander funktioniert optimal für alle Beteiligten.
 
Als positiver Nebeneffekt der Erweiterung im Sockelgeschoss wird sich das Klima im bestehenden Lagerraum verändert. Die heute direkt der Sonneneinstrahlung ausgesetzten Aussenwände vom Lagerraum werden merklich reduziert. Der bestehende Lagerraum wird mit der Erweiterung deutlich kühler werden da er sich weniger aufheizt. Dies wiederum schafft bessere klimatische Bedingungen zur Lebensmittellagerung.