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Erweiterung und Umbau Schulanlage Meierhöfli

Erweiterung und Umbau Schulanlage Meierhöfli

Schulhaus
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Tagesstruktur
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Gemeindemehrzwecksaal
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Holzbau

Projektart   Erweiterung und Umbau Schulanlage Meierhöfli
Ort   Emmen, Luzern
Verfahren   Gesamtleistungswettbewerb
Bauherr   Gemeinde Emmen
Planungs-Bauzeit  2023 - 2024

Gesamtleister   p-4 AG
Bauingenieur   B+S AG
Holzbauingenieur   Makiol Wiederkehr AG
Brandschutz   Makiol Wiederkehr AG
Bauphysik   RSP Bauphysik AG
HLKS-Ingenieur   Olos AG
Elektroingenieur   Elektrokonstrukt AG
Landschaftsarchitektur   Mettler Landschaftsarchitektur AG
Visualisierungen   Indievisual AG

ORTBAULICHE SETZUNG /// KONZEPT
Das bestehende Schulhausensemble Meierhöfli fügt sich aus verschiedenen Gebäudestrukturen im grosszügigen Freiraum an der Fichtenstrasse ein.  Die Schulanlage befindet sich in einem heterogen gewachsenen Wohn- und Industriequartier. Die Schule besteht aus mehreren Baukörpern und wird von unterschiedlichen Körnungen und Nutzungen umschlossen, jedoch räumlich nicht gefasst. Der heutige Eingang liegt in der Achse Fichtenstrasse-Meierhöflistrasse und führt zum zentralen Innenhof der Anlage, welcher sich auf der oberen Ebene befindet.
 
Die wachsenden und ergänzenden Schulraumstrukturen fordern eine klare Neuverteilung in den bestehenden Gebäuden, welche mit dem Konzept hervorragend umgesetzt werden können. So können Kindergarten, Primarschule und Tagesstruktur optimal platziert werden. Ein neuer Baukörper als Solitär ergänzt und vervollständigt die Anlage, welcher die neue Doppelsporthalle, sowie die künftigen Schulräume der Primarschule beherbergt. Gleichzeitig wird die bestehende alte Turnhalle zu einer Kulturhalle umgenutzt.
 
Unser Projektvorschlag sieht für die Erweiterung der Schulanlage einen klar strukturierten Baukörper vor, der sich präzise in die vorhandene, ortsbauliche Struktur einfügt. Die nordwestliche Ecke, Fichtenstrasse mit Umfahrung, wird mit der Setzung des Neubaus städtebaulich gefasst und bildet den Auftakt der Schulanlage. Dem Neubau vorgelagert befinden sich die neu gestalteten Parkplätze, zentral eingebettet und entsiegelt im Grünen.
 
Die Schulanlage erhält so einen neuen Auftakt mit Adressierung auf der unteren Platzebene, wo sich die neuen Eingänge anordnen. Hier orientieren sich die sanierten Bestandsbauten zusammen mit dem Neubau um den neuen Schulhof herum an. Kulturhalle und Sporthalle, Neubau Primarschule und Tagesstrukturen, sowie bestehendes Primarschulhaus und Neubau Primarschule stehen im Dialog und sind über kurze Wege miteinander verbunden. Der neue Schulhof verbindet sich mit den Aussenflächen der Anlage gleichermassen wie zu den bestehenden Gebäuden, und wird zum «Pendant» des historischen Platzes auf der oberen Ebene.
 
Die Sporthalle wird um ein Geschoss ins Erdreich integriert, um eine Transparenz über das Foyer in die Sporthalle zu erzeugen und den Dialog zwischen Kulturhalle – Platz – Sporthalle zu fördern. So entsteht eine angemessene Präsenz zum neu definierten Schulaussenraum und gliedert den Schulhof in logische und gut einsehbare Bereiche, mit optimaler Anbindung an das bestehende Schulhaus.
 
Die neue Schulanlage wird in ihrem Gesamtausdruck gestärkt und städtebaulich präzisiert, gleichzeitig wird das hinten und vorne durch zwei klare Platzsituationen ergänzt und ins Gleichgewicht gebracht. Die PP Situation wird verkehrstechnisch optimal am Rand des Areals platziert, ohne den Schulbetrieb zu stören. Neue Wege verbinden die unterschiedlichen Nutzungen auf logische und einfache Art miteinander.
 
So wird die vorhandene feingliedrige Gebäudestruktur beibehalten und zu einem neuen Ganzen ergänzt. Das bestehende Schulhaus bleibt ein markanter volumetrischer Baustein im Ensemble mit einem grosszügigen umfliessenden Freiraum.

 

ARCHITEKTURKONZEPT
NEUBAU
Doppelsporthalle mit Schule 
Die neue Doppelsporthalle wird ebenerdig über ein grosszügiges Foyer, welches bei Veranstaltungen als Tribüne oder Eventraum dient, über den vorgelagerten Platz erschlossen. Zwei breite Treppenanlagen führen ins lichtdurchflutete Untergeschoss, wo sich alle Nutzungen funktional auf einem Geschoss anordnen. Garderoben mit Duschen und WC`s sowie Nebenräume sind am Gang entlang angeordnet, welcher sich direkt mit den Hallen verbindet. Den Rücken der Sporthallen bildet ein durchgehender Geräteraum, der sich so variabel bestücken und von beiden Hallen erschliessen lässt. Mit der Einbettung in das Terrain um ein Geschoss, wird ein minimaler Fussabdruck und ein maximaler Freiraum erreicht, der die Sporthalle mit den entsprechenden Geräte-Wänden für den Sportunterricht im Untergeschoss ermöglicht und sich über das Erdgeschoss belichten lässt. So entsteht, zusammen mit den Oberlichtern, eine gut belichtete Sporthalle, die einen Einblick in den Schulsport und den Vereinssport gewährt, sowie eine Transparenz zum Schulraum ermöglicht.
 
Ebenfalls ebenerdig zum Platz wird über ein grosszügiges, eigenes Foyer die neue Primarschule im 1. und 2. Obergeschoss erschlossen. Direkt angebunden an die Sporthalle lassen sich die neuen Schulräume über ein zentrales Treppenhaus erschliessen. In einer klaren Struktur ordnen sich alle Schul- und Gruppenräume ringförmig mit den Garderoben um den Erschliessungskern an und bilden ein kleines Cluster je Geschoss. Aufgrund der gewählten Struktur lassen sich die Räume frei anordnen oder öffnen, sodass eine flexibel nutzbare und übersichtliche Lernlandschaft entsteht. Die Erweiterung kann gleichermassen ergänzt und problemlos aufgestockt werden, mit dem Vorteil, dass diese Struktur mit gleicher Qualität eingebunden wird.
 
Das im Alltag funktional getrennte Foyer mit Tribüne, Doppelsporthalle zur Schule, kann für Veranstaltungen Events oder Ausstellungen der Schule, als eine funktionierende Einheit mit Windfang zusammengeschlossen werden. So entsteht eine maximale Nutzungsflexibilität des Neubaus, welcher der Schule, der Gemeinde und den Vereinen dient.
 
Material und Konstruktion
Die Tragstruktur des Neubaus wird über Terrain konsequent in Holzbauweise und unter Terrain in Beton angedacht. Holzstützen mit Brettstapeldecken und einem betonierten Kern bilden den Kopfbau. Mit der gewählten Anordnung, ohne Nutzungsüberlagerung, kann eine statisch optimierte Bauweise erfolgen. Kleinere Spannweiten und ein gezielter Kraftfluss des übereinanderliegenden Tragwerks führen zu einer besseren Qualität, ist wirtschaftlicher und besser erweiterbar. Ebenfalls Holzstützen mit Fachwerkträgern überspannen die Doppelturnhalle und lagern auf dem Untergeschoss aus Beton kraftschlüssig auf. Jedes dieser Materialien wird dort eingesetzt, wo es aus ökologischen, konstruktiven und wirtschaftlichen Überlegungen seine Stärken ausspielen kann, sodass eine nachhaltige Lösung auch im Hinblick auf den reduzierten Materialeinsatz von Holz, garantiert entsteht.
 
Die klare Gebäudestruktur, beruhend auf dem angewandten Raster, spiegelt sich ebenso in der Fassade und dem Öffnungsverhalten wider. Klassisch stehende Fensterformate kombinieren sich zu Fensterbändern, mit gezielter Raumbelichtung und bieten eine maximale Raumanschlussflexibilität. Öffnungsflügel bei den Holz-Aluminium Fenster mit 3-fach Verglasungen und einem Sonnenschutz aus Aluminiumlamellen, dienen gleichzeitig der Nachtauskühlung, sowie zur natürlichen Belüftung. 
 
Eine witterungsbeständige, hinterlüftete Kupferblech-Fassade verleiht dem Neubau ein zeitgemässes Erscheinungsbild, welches sich auch im Zusammenhang mit der umliegenden Nachverdichtung, sowie zur bestehenden Schule farblich und materiell hervorragend integriert.